Original Buchtext:
Gestern Abend sind Ann, ihre Freundin Sue und deren Bruder Randy, der schon den Führerschein hat, in die Villa der Mancheses am Howland Canal gefahren. Sie waren, welch eine Ehre, zur Party von Sheela Manchese eingeladen worden. Diese legendären Partys waren danach immer monatelang Schulgespräch und wer dort einmal gewesen ist, gehörte automatisch dazu: zur viel gerühmten, extrem hippen Punk-Rock Szene der High-School. Diese Art von Musik und der dazugehörige Kleidungsstil waren eine völlig neue Bewegung, die sie endlich von dem Hippie-Rock ihrer Eltern abgrenzten. Sheela, deren Vater in New York wohnte, brachte jedes Mal, wenn sie ihn dort besuchte, die neuesten Trends und Platten mit. Und dann wurden diese bei den legendären Partys vorgeführt und gefeiert.
Das ist ihre Zeit, sie färben sich die Haare blau, grün und rosa, schneiden sie kurz ab oder tragen einen Irokesen. Anns Eltern sind tatsächlich geschockt, als sie sich letzten Freitag ihre Haare lila und blau gefärbt hatte. Sie kurz abzuschneiden, hatte sie sich noch nicht getraut. Es war eine völlig neue Erfahrung für sie, dass ihre Eltern – wenn auch nur leicht – geschockt werden konnten.
Seit Ann weiß, dass sie auf die Party eingeladen ist, hat sie sich über die Gepflogenheiten dieser Szene informiert. Mitschüler, die bereits schon auf Sheelas Partys waren sowie Bilder von Plattencovern halfen ihr dabei. Der extremste Szenetyp von allen war Gene, er war im Januar auf dem Sex Pistols Konzert in San Francisco und hat sich 2 Sicherheitsnadeln durch die Backe gesteckt. Er hat ihr auch ein paar Tipps gegeben. Ann ist sich nicht so sicher, ob ihr diese Mode wirklich gefällt, aber es gehört nun mal dazu.
So machte sie sich am Samstagabend daran, sich entsprechend herzurichten. Sie zerriss ihre Strumpfhose, zerschnitt den Lederminirock sowie ein schwarzes T-Shirt und suchte weitere Lumpen als Accessoires im heimischen Kleiderschrank für ihr Outfit. Sie war mega aufgeregt und voller Vorfreude. Es war einfach fantastisch, erstens dass sie überhaupt zu dieser Party eingeladen wurde und zweitens, dass es hieß, dass ihr Schwarm James auch da sein wird.
Die Party war laut und dreckig. Man tanzte Pogo, es gab 2-3 Schlägereien, einmal kamen die Bullen, es floss enorm viel Alkohol, es wurden Drogen aller Art konsumiert, auf den Klos wurde gekotzt und in den Betten gevögelt. Es gefiel Ann nicht sonderlich, aber das wollte sie auf keinen Fall zeigen.
Sie war hauptsächlich damit beschäftigt zu schauen, ob James schon da ist, und war sehr enttäuscht, ihn nirgends zu sehen. Erst gegen später am Abend kam er dann mit seiner Clique. Sie standen eher abseits und hielten sich mehr oder weniger vornehm vom Geschehen zurück. James war überhaupt nicht gestylt, er lief in Jeans und T-Shirt herum und alleine dadurch, gepaart mit seiner Größe und stattlichen Figur fiel er in der überdrehten Partyrunde auf. Ann gesellte sich zu ihnen, und James schaute sie amüsiert an. Sofort bereute Ann, dass sie sich dermaßen aufgebrezelt hat. Immerhin hatte sie dadurch wenigstens ein Gesprächsthema.
„Gefallen Dir die Ramones?“ So begann James das Gespräch. Die liefen gerade in voller Dröhnung, schnell, abgehackt und banal.
„Na ja, geht so.“ Entfuhr es ihr, doch das war wohl genau die richtige Antwort, denn im Laufe des Abends stellte Ann fest, dass auch ihm die Musik, mitsamt der dazugehörigen Party, die immer mehr ausartete, immer lauter, gewalttätiger und dreckiger wurde, nicht so sehr gefiel. Mit Jame´s Clique entfernten sie sich gegen 3 Uhr von der, inzwischen unerträglichen Party und fuhren mit den Autos durch die Gegend, hörten Blondie, The Stranglers, Tom Waits und The Clash, um mit etwas weniger extremen Klängen wieder zu regenerieren. Im weißen Ford Mustang von James waren sie mit Carol und Donald zu viert unterwegs, bis sie in Ingo´s Tasty Diner einen Stop machten, um sich einen Snack zu genehmigen. Hier begann James unter dem Tisch ihr Knie zu streicheln und ein Gefühl völliger Hingabe lief Ann wie heiße Lawa zwischen ihren Beinen hoch, durch Bauch und Brust bis zum Kopf. Sie drehte sich zu ihm, sie schauten sich in die Augen und er flüsterte ihr ins Ohr
„Lass uns von hier verschwinden.“
Sie fuhren gemeinsam an den Strand. James kannte eine wunderbare Stelle, direkt am Meer mit weichem, weißen Sand, nicht einsehbar von den nahen Häusern, durch die davorstehenden Palmen und Indigo Büsche. Zur Vollendung der absoluten Perfektion gab der Vollmond sein wunderbar dezentes Licht dazu. Kurz gibt ihr der Gedanke, mit wem James wohl schon alles hier gewesen sein könnte, einen Stich ins Herz. Aber nur kurz, denn schließlich wollte sie ja einen erfahrenen Jungen.
Es war Anns erstes Mal. Genau so hatte sie es sich gewünscht. James war bestens vorbereitet, als hätte er es geplant. Eine Decke und eine Kühlbox, die sie an den Strand trugen, waren mehr als Luxus für Anns Befinden. Sie war so bereit und heiß auf ihn, sie hätte es mit ihm auch gleich so im Sand getrieben. Aber so war es natürlich viel schöner. Sie saßen auf der Decke, James öffnete mit dem Feuerzeug 2 Bier, sie rauchten einen Joint, schauten aufs Wasser, hörten der Brandung zu, wie die Wellen gegen den nahegelegenen Pier schlugen. Ann wartete sehnlichst auf die erste Berührung.
James war wundervoll, er ließ es ganz langsam angehen, bis sie so erregt war, dass sie ihn irgendwann mit heißerer Stimme gebeten hat, doch endlich richtig mit ihr zu schlafen. Sie wollte nicht mehr nur Petting.
„Willst Du es wirklich?“ Fragte er zärtlich,
„Ja, und wie.“ Keuchte sie, und so drang er ganz behutsam in sie ein. Das war ein so wunderbares Gefühl, dass Ann weinen musste. James befürchtete, sie hätte Schmerzen und vielleicht hatte sie die ja auch, aber es waren Schmerzen, wie sie sie noch nie erfahren hatte. Warme Wellen durchfluteten ihren Körper und mit seinen langsamen Bewegungen steigerte er ihr Verlangen und ihre Erregung ins Unermessliche. Seine Stöße wurden immer schneller und härter, er drückte ihre Hände über ihrem Kopf in den Sand und nun begann auch er zu stöhnen. Der Gedanke, dass auch er so erregt ist wie sie, machte Ann umso schärfer. Sie erwiderte seine Stöße, indem sie ihm entgegenkam und immer wilder werdend trieben sie sich gegenseitig zum Höhepunkt.
Danach lagen sie sich schwer atmend in den Armen und lauschten ihren Herzschlägen, die sich mit dem Meeresrauschen vermischten. Ann war noch nie so glücklich.
Jetzt geht die Sonne auf. Sie waren zuvor noch im Meer, klitschnass und nackt stehen sie da, James vor ihr, hält Anns Hände, schaut ihr in die Augen. Er kommt mit seinem Gesicht ganz nahe an ihres und flüstert
„Ich liebe dich.“
„Ich liebe dich auch.“
Haucht Ann und sie küssen sich leidenschaftlich und lange in der aufgehenden Sonne am Meer.
It´s partytime